
Bei meinen ersten Skizzenbüchern hatte ich "Angst" hineinzuzeichnen. Die Seiten waren so schön "weiß", unbemalt.
Was war so gut, oder was konnte ich so gut zeichnen, dass es in mein Skizzenbuch gehörte?
Die Stimmen in meinem Kopf wurden lauter: "Das kannst du nicht, du kannst nicht zeichnen, du bist nicht gut genug, warum hast du das Buch gekauft? Andere sind viel besser als du. Bei deinen ersten Zeichnungen weiß jeder, dass du nicht zeichnen kannst."
Die Stimmen wurden immer lauter. Trotzdem hatte ich den Mut anzufangen. Meine Angst bzw. Dämonen haben nicht gewonnen.
Meine Dämonen bremsen mich aus, machen mich klein und beschimpfen mich.
Ein bißchen kleiner wurden sie mit jedem Bild, das ich für ganz "gut" gelungen hielt. Sie wurden ein wenig kleiner mit jedem "Lob" von anderen, die meine Bilder toll fanden. Nochmehr schrumpften sie zusammen, als ich ein paar Bilder im Freundeskreis verkaufte.
Heute kenne ich all meine Dämonen. Da ist der, der nach Perfektion strebt und mir sagt, dass das, was ich zeichne, nicht gut genug ist.
Ein anderer Dämon treibt mich an: "Du musst schneller sein". Hektik und selbst auferlegter Zeitdruck - so kann ich keine Bilder zeichnen.
Oder ein anderer verschiebt die Projekte: "Zeichne heute nicht. Du hast zuviel zu tun. Vielleicht morgen? Ach nee, da hast du ja auch keine Zeit. Nächste Woche.....vielleicht.....eventuell."
Meine Dämonen sind noch mehr geschrumpft, seitdem ich sie auseinander halten kann und sie begrüße, wenn sie auftauchen. Sie treiben mich an und machen mich auf Dinge aufmerksam. Ich kann viele Dinge hinterfragen, ohne meinen Dämonen zu glauben. So kann ich konstruktiv mit ihnen umgehen.
Und die Angst?
Die ist geblieben, aber ich setze mich jedesmal über sie hinweg und mache die Dinge trotzdem.....auch wenn es manchmal schei... aussieht.

Ach ja, geholfen hat es mir, meine Dämonen zu zeichnen.