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Wintertied is dor

Dezember in Hamburg. Leichter Niesel, bei ca. 12°C und das "wunderschöne grau", das sich auch über die Weihnachtstage erstreckt....Aber nicht in diesem Jahr.

Es ist Anfang Dezember in Hamburg, und es hat jetzt schon in Folge den dritten Tag geschneit. Der Schnee bleibt sogar bei - 2°C Tagestemperatur liegen.

Unsere Welt ist eine andere.

Es beginnt mit Schnee schippen, wobei das übertrieben ist. Der Besen reicht und innerhalb von 10 Minuten ist der Weg wieder frei und sauber.

Morgens, wenn ich den Tag begrüße, mit einem Tee oder Kaffee in der Hand, schaue ich aus dem Wohnzimmerfenster auf unsere Terrasse.

Die Welt "da draußen" sieht so friedlich aus. Sie ist in Watte gepackt, auch die Geräusche sind gedämpft - wie aus einer anderen Welt.

Ich höre einen Schneeschieber, ein ungewohntes Geräusch, das ich jahrelang nicht gehört habe. Plastik auf Schnee....und dann auf Stein.

Es ist so leise....die Natur schläft. Mein Blick fällt auf unseren neuen "Pinienzapfen". Er besteht aus Fett, Kernen und Larven - nicht so sehr appetitlich, aber von weitem...

Seitdem der da so rumhängt, ist viel mehr in unserem Garten los.

Ich glaube, dass die Vögel eine Buschtrommel oder ein Nachrichtennetz haben.

Ein Buntspecht schaut gelegentlich vorbei. Der Pinienzapfen interessiert ihn wenig, dafür "beackert" er unsere morsche Seitenstellwand um so mehr. Von oben pickt er hinein, dass die Späne zu allen Seiten fliegen.

Neulich kam ein Eichelhäher, mit einer Erdnuss mit Schale, im Schnabel angeflogen. Landen tat er auf unserem Tisch, steckte die Nuss in einen Blumentopf....nein, es war nicht der richtige Ort, zog sie wieder heraus und schaute sich bei uns noch eine ganze Weile um, bis er die geeignete Stelle unter unserem Rhododendron fand.

Ja, bei uns ist in diesen Tagen was los und es gibt immer was neues zu sehen.

Sogar Lönne, unser Hauswichtel, ist unterwegs mit seinem Schlitten.

Das Rückhaltebecken, ein wunderschöner See, ist auch zugefroren und am Wochenende wird dort Schlittschuh gelaufen, Hockey gespielt und sich zu einem Plausch getroffen.

Das Leben ist anders als sonst - auch das Weihnachtsgefühl mit Schnee und "Kälte", bringt ein heimeliges Gefühl bei Kerzenschein und Tannennadelduft.

Bei uns ist letzte Woche, vorübergehend, eine fremde Frau, mit Namen Corona, eingezogen. Sie kuschelt sich gemeinsam mit uns auf das Sofa, schaut raus und beobachtet das Treiben.

Wir haben es uns so richtig gemütlich gemacht mit Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen.

Ab und zu (so ca. 3-4 mal am Tag), verlässt uns wieder einmal unsere Heizung mit einer Fehlermeldung. Dann kühlt das Haus wieder runter auf 17°C.

Aber was soll`s, wir haben viele Decken und Wärmflaschen und irgendwann, bitte vor Weihnachten, hat unser Klempner unseres Vertrauens den Fehler gefunden.

Dezember mit Schnee - eine tolle Zeit.